Durch den massiv zunehmenden Tourismus werden jährlich mehr als eine Milliarde Tonnen CO2 weltweit produziert. Das entspricht 5 % aller klimaschädlichen Emissionen. 70 % des ausgestoßenen CO2 entstehen durch die Anreise, die anderen 30 % durch die Unterkünfte oder die Aktivitäten vor Ort.

Um eine Reise nachhaltig zu gestalten, muss man also nicht nur die Wahl des Transportmittel gut überdenken. Sondern auch, wie man seinen Aufenthalt möglichst klimaneutral gestaltet. Das fängt nicht erst bei der Ankunft an, sondern schon zu Hause – besipielsweise was packt man ein, wo übernachtet man?

Tipps und Anregungen für einen möglichst klimabewussten Aufenthalt am Urlaubsort
  1. Nachhaltige Unterkünfte buchen

In vielen Länder gibt es das Angebot, in ökologischen Unterkünften zu übernachten. Diese sind oftmals aus regionalen Materialien gebaut und arbeiten mit Ökostrom. Doch mittlerweile benutzen viele die – nicht geschützte – Bezeichnung „Ökounterkunft“ für kommerzielle Zwecke. Damit man nicht auf dieses Greenwashing hineinfällt, sollte man auf die verschiedenen Siegel und genauen Beschreibungen achten.

Eine derzeit heiß diskutierte Möglichkeit, ökologisch zu übernachten, ist die Buchung über Couchsurfing oder Airbnb. Diese Unterkünfte wurden nicht extra für den Tourismus gebaut, d.h. es wurden nicht zusätzlich Ressourcen verbraucht, und so die Umwelt geschont. Übrigens kann man durch diese Übernachtungsmöglichkeiten leicht Kontakt zu Einheimischen aufbauen, die gute Tipps für den Aufenthalt geben können. Allerdings regt sich in den letzten Monaten seitens Einheimischer immer mehr Widerstand gegen Airbnb. Denn viele Immobilienbesitzer sind dazu übergegangen, ihre Wohnung nur noch über Airbnb zu vermieten, statt langfristig mit „normalem“ Mietvertrag. Sie verdienen dadurch mehr, dem Wohnungsmarkt fehlt dann aber etwas. Das heißt, Airbnb ist zwar unter Klimaaspekten positiv, unter sozialen und damit Nachhaltigkeitsaspekten negativ zu bewerten. 

  1. Müll vermeiden

Die Müllvermeidung fängt schon zu Hause beim Packen an. Zum Beispiel sollte man, anstatt im Urlaub immer Einwegplastikflaschen zu kaufen, eine wiederbefüllbare Metalltrinkflasche einpacken. Diese füllt man dann entweder immer wieder mit Leitungswasser. Oder, wenn das Leitungswasser nicht trinkbar ist, kauft man einmal einen großen Wasserkanister und füllt daraus seine Trinkflasche immer wieder neu auf. In klassischen Urlaubsländern wie Spanien gibt es in der Regel kein Mehrwegsystem oder Pfandsystem für Flaschen wie in Deutschland. Man kann aber trotzdem seine gekauften Flaschen in die korrekten Abfallbehälter werfen statt irgendwohin. So ist in Spanien der Abfallbehälter für Plastikmüll gelb – und der Inhalt wird recycelt. Auf Mallorca gibt es inzwischen auch schon einen Automaten, an dem man seine gekauften Plastikflaschen gegen einen Bon zurückgeben kann.

Eine andere Idee ist, sich digital eine Landkarte herunterladen und so den Müll vermeiden, der sonst durch eine Papierkarte entstanden wäre, die man nach dem Urlaub in der Regel sowieso nicht mehr angeschaut hätte.

Vor Ort sollte man immer besonders darauf achten, möglichst wenig Müll zu produzieren – vor allem kein Plastik, da es in vielen Ländern keine Mülltrennung gibt und so das Plastik oft in Meeren oder am Straßenrand landet.

  1. Wasser und Energie sparen

Vor allem in Ländern, in denen Wasser eine knappe Ressource ist, sollte man sparsam mit Wasser umgehen. Das bedeutet – genauso wie zuhause – kurz duschen, Handtücher länger benutzen, am Strand die Süßwasserdusche wieder abstellen …

Zudem sollte man auch Energie sparen. Vor allem Klimaanlagen sollte man nur in äußerst seltenen Fällen anschalten, da diese einen großen Energieverbrauch haben. Sie müssen nicht den Tag durch laufen, wenn man selbst unterwegs ist. Weitere Tipps: das Licht immer ausschalten und auch mal mit kälterem Wasser duschen.

  1. Der Umgebung angepasste Aktivitäten planen

Das bedeutet, dass man sich erst umschaut, ob die Aktivität entweder typisch für diese Gegend oder unter natürlichen Begebenheiten machbar wäre.  So würde man zum Beispiel in der Wüste nicht auf bewässerten Anlagen Golf spielen oder auf Kunstschnee, am schlimmsten noch in Hallen, Ski fahren. Zwiespältig sind auch die Beschneiungsanlagen in den Alpen zu sehen – die zugesetzten Chemikalien schaden langfristig dem Erdreich. Hier gilt es, zwischen Freizeitspaß und Nutzung des natürlichen klimatischen Umfelds abzuwägen.

  1. Lokale Anbieter unterstützen

Man sollte zudem immer entweder auf Märkten oder in von Einheimischen geführten, auch gern kleineren Läden einkaufen gehen. Dadurch unterstützt man zum einem lokale Strukturen, erhält kleine Läden am Leben und zum anderen gibt es dort zum Großteil nur regionale Produkte, so spart man viel CO2.

Bequem, aber für die Infrastruktur am Urlaubsort eine Katastrophe sind „All Inclusive“-Angebote der Hotels. Wenn man alles im Hotel hat, geht man nicht mehr „außerhalb“ essen. Damit verlieren viele Restaurants und Lokale ihr Einkommen – und man selbst verpasst regionale Köstlichkeiten.

  1. Umweltschonende Transportmittel

Natürlich sollte man auch in den Urlaubsländer auf eine klimaneutrale Fortbewegung achten. So kann man sich entweder ein Fahrrad mieten oder eines von zu Hause mitnehmen. In immer mehr europäischen Städten gibt es auch schon eScooter-Verleihstationen. Außerdem gibt es in den meisten etwas größeren Städten öffentliche Verkehrsmittel, mit denen man sich auch gut fortbewegen kann. Auch der Überlandverkehr ist häufig mit einem guten Busnetz ausgestattet.  Außerdem: wozu hat man Füße? Beim Stadttrip einfach mal durch die Straßen und Gassen schlendern bringt oft viele tolle Eindrücke und Sehenswertes, was man im Mietwagen gar nicht erreichen würde.

  1. Natur so verlassen wie vorgefunden

„Hinterlasse nichts außer Deinem Fußabdruck“. Natürlich sollte man alle Orte genauso hinterlassen, wie man sie vorgefunden hat. Vor allem in den Nationalparks sollte man auf die Natur achten, und sich an die ausgeschilderten Wege und Plätze halten. Man sollte immer seinen Müll mitnehmen und vor allem beim Campen nur an den ausgewiesenen Stellen ein Feuer entzünden, da das sehr schädlich für die Natur sein kann. Dass man Pflanzen nicht pflückt, und nicht durchs Unterholz marschiert, also keine Tiere aufschreckt, sollte selbstverständlich sein.

  1. Umweltfreundlich wie zu Hause

Eigentlich selbstverständlich, aber leider immer wieder das Gegenteil zu beobachten. Nur weil Leute im Urlaub an einem fremden Ort sind, benehmen sie sich nach dem Motto „kennt mich keiner, ich komme eh nicht mehr hierher, und bin ja nur kurz hier“.

  • Zigarettenstummel gehören nicht neben den Liegestuhl in den Sand gesteckt!
  • Wasserhahn zudrehen, gerade in südlichen Ländern herrscht Wasserknappheit!
  • Kartfahren mag zwar für manche eine Gaudi sein, ist aber faktisch akustische und Luft-Umweltverschmutzung!
  • Sonnencreme, auch wasserfeste, löst sich im Meer ab – diese Partikel sind Gift für Meeresbewohner.

Wer noch Tipps für die klimabewusste Anreise sucht, wird hier fündig.

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